Julirevolte (15. Juli
1927): Das Urteil im Schattendorfer Prozeß
löste nach einem Artikel in der Arbeiterzeitung Demonstrationsmärsche
sozialdemokratische Arbeiter von Wiener Außenbezirken in die Innere Stadt aus,
wobei der Justizpalast in Brand gesteckt wurde. Polizeipräsident J. Schober unterdrückte
die Unruhen durch Gewaltmaßnahmen. Die Exekutive hatte 4 Tote und etwa 600
Verletzte, die Demonstranten 85 Tote und 300-500 Verletzte zu beklagen. Ein eintägiger
Generalstreik und ein anschließender Verkehrsstreik, der den Rücktritt der
Regierung Seipel herbeiführen sollte, blieben ohne Erfolg. Eine Folge der
Julirevolte war auch das Anwachsen der Heimwehr-Bewegung.